Gegen Blutkrebs! Meine Stammzellspende

Blogpost #9 - Ich produziere Stammzellen

 

Heute Morgen habe ich mich bereits zum dritten Mal selbst gespritzt.  Routine kann ich es trotzdem nicht nennen. Gestern Abend mussten es zwei Spritzen sein, wie jeden Abend.

 

Das hängt damit zusammen, dass ich keine kleine und zierliche Person bin, sondern für eine Frau relativ groß und auch nicht gertenschlank. Das könnte sich noch als Vorteil erweisen, wenn die Stammzellseparation ansteht. Es kann nämlich bei manchen Personen nötig sein, die Separation an zwei Tagen durchzuführen – beispielsweise, wenn die Diskrepanz zwischen Körpergröße und Gewicht von Spenderin und Empfänger sehr groß ist. Ich vermute mal, wenn die Spenderin klein und leicht ist, der Empfänger oder die Empfängerin aber groß und stark, dass dann der Empfänger einfach mehr Stammzellen braucht, als bei einem ersten Durchgang der Entnahme gewonnen werden können. Insofern also alles bestens, eben weil ich groß und stark bin. J

 

Zurück zur Routine, die noch keine ist. Ich fühle mich seltsam, wenn ich mir selbst die Spritze verabreichen muss. Andererseits würde ich mich noch seltsamer fühlen, wenn ich jemand anderen darum bitten würde. Ich bin der Typ Mensch, der die Dinge gern allein macht. Außerdem glaube ich, dass ich von all meinen Familienmitgliedern diejenige bin, die es am beherztesten angeht. Mein Mann deutete an, dass er es eher nicht machen könnte.

 

Im Lauf des gestrigen Tages stellten sich leichte Symptome ein. Ich frage mich oft, ob es nicht besser ist, Beipackzettel gar nicht erst zu lesen. Wenn man nicht weiß, welche Nebenwirkungen es geben kann, ist die Gefahr, welche zu bekommen, geringer, als wenn man es weiß und quasi darauf wartet. Am frühen Nachmittag spürte ich Druck in der Wirbelsäule, dann auch im Becken und Lendenwirbelbereich. Außerdem gab es ein paar Mal einen Anflug von Kopfschmerz. Kurzzeitig wurde es mal so stark, dass ich dachte, nun ein Schmerzmittel nehmen zu müssen, aber dann legte es sich doch wieder. Ich habe bisher also keine Schmerztablette genommen.

 

Heute fühle ich mich ein bisschen müde und abgeschlagen, und ich spüre, dass mein Körper arbeitet. Ich produziere Stammzellen. Für einen anderen Menschen, der sie braucht, um zu überleben. Jedes Mal, wenn mir das klar wird, kommt wieder dieses eigenartige Gefühl der Demut zurück. Ich hoffe sehr, dass alles gut verläuft und die Spende problemlos über die Bühne gehen kann.

 


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Kommentare: 5
  • #1

    Heike Schulz (Donnerstag, 14 Januar 2016 10:02)

    Vielen Dank, dass du uns an deinen Erlebnissen teilhaben lässt, und dass wir Zeugen dieses Wunders sein dürfen. Meine Daumen sind bis zum Anschlag gedrückt, dass die Spende erfolgreich sein wird, und dein Einsatz tatsächlich einem Menschen zu einem neuen Leben verhilft. Was muss das für ein überwältigendes Gefühl sein zu erfahren, dass es irgendwo da draußen jemanden gibt, dem man das Leben gerettet hat!

  • #2

    Madeline Palmeri (Freitag, 03 Februar 2017 04:43)


    I could not resist commenting. Well written!

  • #3

    Lilly Sterling (Samstag, 04 Februar 2017 10:13)


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  • #4

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