So ein Hundeleben
Nun ist die erste Woche mit Hund vorbei. Vergangenen Sonntag holten wir unsere kleine Französische Bulldogge bei den Züchtern ab. Kaum zu glauben, wie sehr sich inzwischen schon alles eingespielt
hat! Die Züchter gaben uns Futter für zehn Tage mit, außerdem eine Welpendecke und eine Teddydecke für den Hund. Daneben hatten sie bereits die Welpenleine und eine Futterstation besorgt.
Wir hatten im Vorfeld einen Transportkorb gekauft, in den unsere Hündin noch eine Zeitlang hineinpassen wird, ich hatte zwei getragene, alte T-Shirts verknotet und hineingetan, damit Banou meinen
Geruch und den ihres neuen Herrchens von Anfang an mit dabei hat. Damit es nach "zu Hause" riecht, legten wir ihre Decke in den Kennel, und zwei angesabberte Welpenspielzeuge gingen ebenfalls mit
auf die lange Reise. Gundula und Robert statteten uns zudem mit dem "Pass" von Banou aus und mit vielen wichtigen Ratschlägen zum Futter, zum Impfen, Entwurmen usw. Zum Glück hat Gundi alles auf
eine zweiseitige Checkliste geschrieben, sodass ich immer wieder nachlesen kann, wann das Futter gewechselt werden soll oder wann der erste Tierarzttermin ansteht usw..
Unübersehbar schwer fiel den beiden Züchtern der Abschied von ihren Samtschnäuzchen, denn außer Banou ging auch der Rüde, den seine neuen Besitzer Toni rufen, auf Reise in sein zukünftiges Heim.
Ich bin indessen froh, dass Gundi und Robbi bereitwillig als Rat gebende Hebammen ihre Notrufhotline auf dem Brief eingetragen haben. Es ist ein gutes Gefühl, im Zweifelsfall einfach beim
Geburtshelfer und Bully-Fachmann nachzufragen.
Dann ging es also auf Fahrt. Banou wurde von allem getrennt, was sie seit ihrer Geburt kannte. Ich setzte mich in unserem Van hintenhin neben den Kennel, sodass ich jederzeit die Hand an das
Türchen legen konnte. Und tatsächlich: Banou kannte mich ja schon von unseren vorherigen Besuchen, und der Geruch und Geschmack meiner Hand tröstete sie offensichtlich. Sie winselte während der
Fahrt nicht, kötzelte allerdings ein Mal in ihr Stübchen. Na ja, eine so lange Reise verträgt auch nicht jeder problemlos. Als wir zuhause ankamen, blieb sie erst mal schüchtern in ihrer
schützenden Box. Wir trugen sie also mitsamt Häuschen in unsere Küche, ich wies die Kinder an, mich mit ihr allein zu lassen, und dann lockte ich die kleine Schwarze mit ihrem heiß geliebten
Welpenfutter auf meinen Fingern Stückchen für Stückchen nach draußen. Es war gut, dass sie meinen Geruch sehr schnell annahm und mich gleich als Adoptivmami akzeptierte. So gelang es uns, sie
ganz einfach in ihr neues Rudel einzugewöhnen. Dann kam auch schon die erste Nacht. Banou übernachtete in ihrem Kennel, wieder in meiner Reichweite. Und siehe da: Sie schlief einfach so von elf
bis sechs Uhr durch. Und dann erledigte sie sogar ihr erstes Geschäft schon im Freien.
Von Stubenreinheit kann man allerdings noch nicht wirklich reden. Wir haben ein Haus, dessen Ausmaße so einen kleinen Hund schon mal überfordern können. Die wichtigsten Anlaufstellen kennt Banou
inzwischen längst, aber die ersten Tage hat sie es noch nicht geschafft, eindeutig darauf hinzuweisen, wann sie ein Bedürfnis erfüllen muss. Immerhin hat sie sich aber Winkel und Ecken oder eine
Hundedecke bzw. - im günstigsten Fall - eine Fließunterlage als "Örtchen" ausgesucht. Statistisch gesehen, hat sie wohl an die sechs Mal Häufchen und vier Mal Pipi gemacht. Ich finde, dafür dass
sie erst zehn Wochen alt und seit exakt acht Tagen bei uns ist, ist das ein guter Schnitt. Sie macht ständig Fortschritte. Man darf auch nicht vergessen, wie interessant alles im Freien ist. Da
kann man eine drückende Blase schon mal vergessen vor lauter Schnuppern. Dass sich dann - wieder im Haus - das Pipi löst, ist eigentlich nur menschlich, oder?
Als wir Banou bekamen, war sie natürlich noch nicht an eine Leine gewöhnt, und das Halsband hasste sie wie die Pest. Unser mittlerer Sohn hatte sich, als er kleiner war, mal ein Geschirr für
seinen Stoffhund gekauft. Das kramte er hervor, und siehe da: wie gemacht für eine kleine Französische Bulldogge. Banou lässt es sich problemlos anziehen, und damit stört auch die Leine kaum
noch. Trotzdem musste sie an das Laufen an der Leine natürlich gewöhnt werden. Ach je, und dann auch noch die vielbefahrene Straße im Ort ... Als Banou die ersten Autos vorbeifahren sah und hörte
- von meinem Arm aus - zitterte sie am ganzen Leib. Ich trug sie also zuerst und setzte sie nur dort ab, wo es Gras oder Feldwege gab. Mit ständigem Loben brachte ich sie dazu, auf "Komm, Banou"
zu hören. Inzwischen läuft sie wie ein Profi "bei Fuß". Möglicherweise ist das nur Zufall, aber das ist mir völlig egal. Hauptsache, es klappt ;D. Banou kennt jetzt den Lärm von vorbeifahrenden
Autos und läuft an der Hauptstraße mit, ohne zu zittern und zusammenzuzucken. Sie zeigt auch, wenn ihre kleinen Beinchen zu müde werden, dann wird sie kurzerhand getragen. Aber sie ist eine agile
kleine Hundedame, die sich gerne im Freien aufhält, und auch wie ein geölter Blitz durch den Garten toben kann.
Dann kommt aber mindestens dreimal am Tag der Zeitpunkt der Ruhe: Die Dame ist müde und möchte bitte nicht mehr gestört werden. Sie wehrt sich zwar keineswegs, wenn sie geherzt und geknuddelt
wird (schließlich ist sie ein Bully), aber so richtig glücklich und zufrieden wirkt sie, wenn man sie einfach schlafen lässt. Wo, ist dabei nicht so wichtig. Auf dem Schoß eines Rudelmitglieds,
neben den Beinen auf der Couch, unter dem Schreibtisch auf dem eigens hingelegten Teppich - dabei gerne das Köpfchen auf dem Menschenfuß - oder bei den Mahlzeiten ihrer Menschen unterm Tisch,
inmitten all der Rudelfüße.
Eines hatte ich vorher ja schon gehört und gelesen: Bullys haben einen herzerweichenden Blick, wenn es um's Essen geht ...
Sobald Banou merkt, dass ich mich - oder auch mein Mann sich - in der Küche zu schaffen macht, ist sie da, macht Sitz und guckt und guckt und guckt. Hatte ich bereits erwähnt, was für Augen sie
hat? Glänzende, große, dunkelbraune, beinahe schwarze Knopfaugen. Der Ausruf meiner Kinder, Nichte und Neffen, sie sehe ja aus wie ein Steifftier, trifft ins Schwarze - und ebenso ihr Blick. Tja,
wäre ich nicht die Mutter dreier Söhne, die genauso blicken können, hätte sie vielleicht eine Chance. Besser ist es aber, dass sie diese Chance auf immer noch mehr bei mir nicht hat. Ich bin mir
nämlich ziemlich sicher, dass die Futterrationen, zu denen unsere Züchter uns geraten haben, genau richtig sind. So muss das Bullymädchen lernen, wie es ist, mit einer Jungsmama großzuwerden. Sie
nimmt es mir aber nicht übel. Wenn sie ihr Futter dann bekommt - vier Mal am Tag -, ist sie glücklich und zufrieden. Dass es nie reicht, brauche ich wahrscheinlich nicht eigens zu erwähnen. Wie
gut, dass die Verfressenheit der Bullys sprichwörtlich ist. Die kennt fast jeder ...
Warum darf ich nicht die Hinterlassenschaften anderer Tiere fressen? Was soll das bloß? Immerhin erlauben sie mir, auf meinen Spielzeugen herumzukauen. Aber davon wird
man ja nicht satt. Womit ich wieder beim Ausgangsthema wäre. Die Welt ist ungerecht. Würde mein Frauchen mir doch einfach die doppelte Ration Futter geben, dann würde ich garantiert nicht mehr an
anderen Sachen herumnagen. Gaanz bestimmt nicht. Oder doch?
Übrigens: Ich lerne sehr schnell. Jetzt bin ich beinahe fast schon ganz stubenrein. Ehrlich.
Bis demnächst, Ihre Banou.
So ein Hundeleben - Erziehungsratgeber für Hunde
Ja, Sie lesen ganz richtig. Heute will ich mal meine Meinung zu Erziehungsratgebern loswerden. Und zwar zu solchen für Hunde. Es gibt ja alle Arten von Erziehungsratgebern - immer für die
Besitzer von Haustieren oder auch für Eltern von Kindern. Bestimmt schon mal gesehen, oder? Mein Frauchen liest auch gern solche Ratgeber. Ich habe mir sagen lassen, dass sie das schon in der
Schwangerschaft getan hat - also in der mit ihrem ersten Menschenkind, nicht in der meiner Mutter mit mir (obwohl, wenn ich es recht bedenke, hat sie es da auch wieder gemacht, sonst hätte sie
noch mehr Fehler gemacht als so ...)
Okay, Frauchen hat also Erziehungsratgeber gelesen und sich eingebildet, damit sei sie bestens für mich gerüstet. Tja, falsch gedacht. Immerhin bin ich eine Französische Bulldogge. NATÜRLICH
stimmt all das Gute, das sie über mich denkt: Ich bin wunderschön, sehr anhänglich, verschmust, manchmal gerne ein Couchpotatoe und ein "An-den-Füßen-unterm-Schreibtisch-Schlaf"-Hund, und
trotzdem auch sehr gern im Freien und agil und spielfreudig. Alles bestens also. Wie auch nicht, immerhin bin ich eine ... Sie wissen schon.
Zurück zu den Erziehungsratgebern. Frauchen hat sich vorher nicht klar gemacht, dass ICH höchstselbst die beste Erziehungsratgeberin bin, die sie sich denken kann - nämlich für Kinder. Mir
doch egal, wessen Schuhe da herumliegen, ich liebe sie alle. Habe sie sogar zum Fressen gern! Das Gleiche gilt natürlich für Socken. Je mehr, je lieber und je länger getragen, desto lieber. Also,
gibt es eine bessere Methode, seine Kinder zum Auf- und Wegräumen zu erziehen ...? Ich sehe, wir verstehen uns!
Ich habe genau gespürt, dass Frauchen mir heimlich Bewunderung zollt, weil ich, die Kleinste im Haus, die Kinder dazu bewege, alles wegzuräumen, was keine Bekanntschaft mit meinen Milchzähnchen
machen soll. Somit sind wir mit den Erziehungsratgebern also fürs Erste mal durch.
Gestern waren wir bei einem Tierarzt. Kennen Sie Tierärzte? Ich kannte auch noch keinen, sondern nur eine Tierärztin. Ganz sicher bin ich nicht, aber das macht einen Unterschied. Na ja. Ich war
sowieso müde, und es war viel zu heiß. Außerdem war Frauchen ja dabei, und der große Junge, der mich von morgens bis abends abknutschen würde, wenn seine Mutter ihn ließe. Was ich damit sagen
will: Ich war ganz schön gechillt. Absolut gechillt. Habe fast gar nicht gezittert. Und habe den komischen Tierarzt alles machen lassen, was er wollte, ohne mit der Schulter zu zucken. Am Schluss
habe ich einfach meinen Kopf auf seine Hand gelegt und wäre beinahe eingeschlafen. Der hat sogar fast gelacht. Was ich damit sagen will: War okay, hat mir nichts ausgemacht, trotz Impfung.
Gefunden hat der Typ bei mir haufenweise Grasmilben, an den Füßen und Beinen. Und sogar über der Nase, das stelle man sich bloß mal vor! Diese Milben im Gesicht waren auch der Grund, weshalb mein
Frauchen unbedingt zum Tierarzt wollte, weil sie nicht sicher war, was das ist. (Nebenbei bemerkt: So viel zum Thema Erziehungsratgeber ...)
Am Schluss waren alle zufrieden, ich war immer noch müde - und nach der Impfung sogar noch ein bisschen mehr - und wir sind wieder nach Hause gefahren. Was ich bei der ganzen Chose nicht
mitgekriegt habe: Frauchen hat in der Praxis NOCH einen Erziehungsratgeber bekommen, einen, den eine Tierärztin und Tierpsychologin geschrieben hat.
Tja, was soll ich sagen - sie probiert ja alles gleich aus. Jetzt mache ich nicht nur VOR dem Fressen Sitz, sondern zwischendurch auch noch. Sie meint, dass damit meine Stellung im Rudel
klargestellt ist und ich nicht mehr austesten muss, ob ich die Chefin bin oder sie. Pöh, was soll's? Als ob mir das auch nur das Geringste ausmachen würde, in meiner Mahlzeit eine winzige Pause
einzulegen. Nee, echt nicht!
Tja, außerdem hat sie mir aber auch noch klargemacht, dass ich nur ein einziges Paar ihrer Schuhe zerkauen darf, nämlich die ältesten, stinkigsten Latschen, die sie trägt, wenn es so heiß ist.
Für mich ist das doch ein Kinderspiel. Sie sagt ganz leise "Nein", wenn ich an die anderen Schuhe gehe - und ich?
Nicht, was Sie jetzt denken ...
Ich bin hochintelligent: Ich lasse einfach die Finger, pardon, die Zähne davon. Was sie bei alledem nicht bedacht hat: Ich habe ja mit den alten Latschen sowieso die Filetstücke unter den Schuhen
abgesahnt.
Um aber den Kreis zu den Erziehungsratbegern für Kinder nochmal zu schließen ... Wenn Frauchen also jetzt alles richtig macht und ich auf sie höre (warum auch nicht - für mich lohnt es sich, weil
ich das einfach super finde, wenn sie sich so freut), tja, dann hat sie mich als Beistand in der Kindeserziehung verloren. Weil ich dann auch auf ein "Nein" höre, wenn ich gerade die Socken oder
Schuhe eines anderen Familienmitglieds dazwischen habe.
Womit ich dann doch die wahre Siegerin bin, oder???
Bis bald, Ihre Banou!
So ein Hundeleben - Wie heißt das Zauberwort?
Ich habe schon mitgekriegt, dass meine Menschen ein bestimmtes Wort als "Zauberwort" bezeichnen. Die Eltern legen viel Wert darauf, dass man es benutzt, wenn man etwas haben möchte. Tja, zum
Glück kann ich ja nicht sprechen. Mir tun die Jungs ein bisschen leid. Ständig dieses "Bitte". Immerhin funktioniert es. Wenn die Jungs etwas Leckeres wollen, brauchen sie eigentlich nur "Bitte"
zu sagen. Oder wenn sie wollen, dass ihre Eltern etwas Bestimmtes für sie oder mit ihnen tun. Oder wenn sie etwas erlaubt haben wollen. Umgekehrt funktioniert das offenbar nur bedingt. Frauchen
hängt meist ein "Bitte" an, wenn sie etwas von den Jungs will. Trotzdem muss sie sich dann noch ein Gejammer anhören ...
Was hat das alles nun mit mir zu tun, werden Sie sich fragen. Ist doch sonnenklar: Bei mir funktioniert das Zauberwort IMMER. Egal, was ich mache, egal, wie tief ich schlafe, wo ich buddle,
wessen Hinterlassenschaft ich im Garten aufspüre. Das Zauberwort bewirkt, dass meine Ohren sich aufstellen und dass ich freudestrahlend angelaufen komme. Manchmal braucht Frauchen nicht mal das
Zauberwort zu verwenden. Es reicht völlig, wenn sie die Schale hochhebt und sich in der Küche an der Arbeitsplatte zu schaffen macht. Das Zauberwort hängt dann quasi unausgesprochen in der Luft.
Wie es heißt, wissen Sie sicher längst?
FRESSCHEN.
Viele Grüße,
Ihre Banou
So ein Hundeleben - Make it big
So, endlich hat sie es begriffen ... Ich bin, wie Sie inzwischen alle wissen, eine Französische Bulldogge. Als solche gehöre ich der Klasse der Feinschmecker an. Mein Magen verträgt nicht alles.
Ich will nur das Exklusivste. Wie zum Beispiel "escargots", aber nicht die frischen, noch schleimigen, nein, mir munden die angetrockneten, bräunlich-schwarz verfärbten Schnecken am besten. Dann,
wie an anderer Stelle schon erwähnt, verschmähe ich auch keine Gemüse-Äpfel, am liebsten frisch vom Pferd, noch dampfend. Auch eingelegte Obstkerne liebe ich sehr, da bin ich nicht mal
wählerisch. Ob sie nun vom Marder oder vom Fuchs stammen - das spielt keine Rolle.
Mein Frauchen regt sich darüber auf, sie sagt auch immer "Hör doch auf, sonst musst du kotzen." Tja, dann soll sie mir eben vergleichbare Delikatessen anbieten. Von meinem eigentlichen Futter
kriege ich ja nur einen Bruchteil dessen, was ich wirklich bräuchte. Immerhin hat sie mir schon ein paar andere Sachen angeboten - Dentalsticks (happs, weg), Kälberblase (kau, kau, kau, reiß ab,
happs, weg), sie ließ es auch zu, dass mir jemand winzige Stückchen Käse oder Lyoner gab. Außerdem ab und zu Hüttenkäse mit Eigelb. Dann auch mal ein Stöckchen - echtes, unbehandeltes Holz. Was
soll ich sagen: Außer dem Frischkäse mit Ei habe ich alles wieder retour gehen lassen, jedenfalls mehr oder weniger. Aber ich WILL DOCH KAUEN!!! Gestern gab ihr eine Freundin einen
guten Tipp: Kleine Hunde wollen auch groß sein. Gib ihr einen großen Knochen! Den kann sie nicht in einem Happs verschlingen. Das hat sie sich endlich zu Herzen genommen. Ich sitze jetzt völlig
gechillt unterm Schreibtisch, lasse den Stuhl links liegen und kaue stattdessen an einem richtig großen Kauknochen aus gepresster Büffelhaut. Alle sind zufrieden - Frauchen, ich und die
Verkäuferin vom Fressnapf ebenfalls.
Veuillez, messieurs, respecter mes sincères salutations!
Banou
So ein Hundeleben - Indisponiert sein hat halt auch mal Folgen
Heute Morgen ist mir ein Missgeschick passiert. Im Auto. Genauer gesagt: im Kofferraum. Mein Frauchen hat dort eine
wasserdichte Unterlage und darauf ein riesiges, mehrfach zusammengelegtes Badetuch für mich bereit gelegt. Leider war ich so früh noch ein wenig indisponiert und spürte, wie mein Magen sich
entleeren wollte. Frauchen hat meine Signale beim Fahren leider nicht richtig gedeutet. Also tat ich, was ein guter Hund eben tut: Ich scharrte mit den Pfoten das Tuch samt Unterlage beiseite, um
nicht mein Nest zu beschmutzen, und übergab mich stattdessen auf den schwarzen Filzuntergrund im Kofferraum des Autos.
Mein Frauchen hat auch nicht mit mir geschimpft; sie sah ein, dass ich das einzig Richtige getan hatte und beseitigte den Schlammassel klaglos. Anschließend murmelte sie vor sich hin. Ich glaube,
ich habe sie zu einer weiteren Szene in ihrem fröhlich-chaotischen Roman inspiriert ...
Viele Grüße und bis bald,
Ihre Banou!
Autorentreffen - dieses Mal mit Hund
So ein Hundeleben
Also ehrlich, ich verstehe die Welt nicht mehr: Zum ersten Mal, seit ich in meinem neuen Rudel eingezogen bin, hat mein Frauchen mich auf eine lange Fahrt mitgenommen. In meinem Kennel war ich im
Kofferraum des kleinen Autos super untergebracht und machte mir auch keine großen Sorgen, wohin der Weg wohl führen würde. Mein Frauchen freute sich schon seit Wochen auf dieses Wochenende.
Und dann änderte sich meine gesamte Lebenserfahrung innerhalb von drei Tagen. Ich war so ... überwältigt? geschockt? entzückt? von dieser Gruppe, zu der Frauchen mich mitnahm, dass ich mich
einfach nur brav benahm. Ich schlief, wenn man es von mir erwartete, kaute auf meinen großen Knochen herum, ließ mich von vielen, vielen Menschen knuddeln und bellte nur ganze zwei Mal in drei
Tagen. Ein paar Leute haben mich sofort so sehr in ihr Herz geschlossen, dass sie gar nicht anders konnten, als mich zu knuddeln. Allen voran natürlich Heike Schulz, die sogar das Zimmer mit
Frauchen und mir teilte, und die ich glatt zum Ersatzfrauchen erkor. Dann war da aber auch eine junge Schriftstellerin, die mich am liebsten abgeknutscht hätte: Victoria Schlederer. Ich habe es
genossen und grüße sie vielmals von hier aus. Nicht zu vergessen Jueb alias Jürgen Bräunlein. Wenn ich nicht schon eine Famile hätte - bei ihm wäre ich sicher sofort aufgenommen worden, und ich
bin mir sicher, dass sein Mops sich bestens mit mir arrangieren würde. Aber ich lernte auch noch so viele andere, interessante Menschen kennen, dass ich sie leider gar nicht alle aufzählen kann.
Mir ging es jedenfalls gut bei all diesen Autoren, die auf ihre je eigene Art genauso schizo sind wie mein Frauchen. Ich glaube, ich würde sie alle gern öfter sehen. Ich vermisse sie ein
bisschen.
Viele Grüße, Ihre Banou
PS: Erinnern Sie sich noch an meinen Blogbeitrag vom 12. September über die fleißigen Haushaltshelfer? In Oberursel habe ich Frauchen wieder einen Arbeitsgang abgenommen. Sie zog des Abends
erschöpft diese komischen, hässlichen Füßlinge aus, die sie den ganzen Tag getragen hatte. Wissen Sie eigentlich, WIE gut die für mich duften? Genau ... Als sie mir
mit strenger Stimme befahl, einen davon wieder herzugeben, musste sie entdecken, dass der Zweite
schon ... verduftet? verflogen? verschwunden? war. Am darauffolgenden Tag fand sie ihn dann wieder, im Park, tütete ihn ein - wie alle Hinterlassenschaften von festerer Substanz, die ich so von
mir zu geben pflege - und warf ihn lachend in den Müll. Sehen Sie: wieder ein Paar Socken weniger zu waschen.
Au revoir, Banou
Auf den Zettel würde sie schreiben:
1. Ja, sie wird noch ein wenig größer und vor allem breiter.
2. Ja, sie ist noch ein Welpe, fünf Monate alt
3. Französische Bulldogge.
4. Stimmt *kicher* Ohren wie eine Fledermaus.
5. Nein, sie atmet völlig frei.
6. Ja, von einem Züchter in der Nähe von Dortmund.
7. Ja, eine Hündin.
8. Mehr Info bei www.dkfb.de
So ein Hundeleben - Kranke Kinder dürfen zu Mama ins Bett.
Kranke Hundekinder auch.
Hallo ihr Lieben, hier ist mal wieder Banou, Ihre kleine Französische Bulldogge. Mir geht es gerade nicht so gut, ich bin doch tatsächlich ernsthaft erkrankt. Nein, es hat nichts mit den
klassischen Schwierigkeiten zu tun, die man von anderen Bullys so kennt, glauben Sie mir. Aber ich bin halt nicht fit.
Nun ja, seit einiger Zeit habe ich schon beobachtet, dass die Jungs, wenn sie krank sind, auch mal bei Mama schlafen dürfen. Und da dachte ich mir, dass ich als kleines, krankes Hundekind das
sicher auch darf. Gestern nahm Frauchen mein Körbchen, das sonst immer in der Wohnung steht, mit hoch ins Schlafzimmer, und ich habe dann auch brav fast die ganze Nacht dort geschlafen, weil sie
mich abends hineingesetzt hat und mir ihre Hand zum Ankuscheln anbot. Außerdem liebe ich mein Körbchen und schlafe sonst sehr gern und ganz freiwillig darin.
Aber morgens früh um sechs fiel mir die Sache mit den Jungs wieder ein, und deshalb beschloss ich, dass ich das auch darf. Habe mich auf der Decke in ihre Kniekehle gekuschelt, und so haben wir
einfach weitergeschlafen. Prima, klappt doch!
Drücken Sie mir bitte alle die Daumen, dass ich schnell wieder gesund werde.
Liebe Grüße von Banou!
So ein Hundeleben - Heute mal ganz kleinlaut.
Guten Morgen an alle, die meinen Blog bisher verfolgt haben. Sie haben sicherlich mitbekommen, dass ich krank bin ... Heute muss ich mal etwas eingestehen, und ich mache das ganz kleinlaut.
Erinnern Sie sich an meine ersten Berichte, wo ich voller Stolz meine (französische) Vorliebe für Escargots ausbreitete? Und dann auch meine Sympathie für "eingelegte" Kerne verschiedener
Obstsorten?
Tja, was soll ich sagen, ich armes kleines Bullymädchen?
Es war ein Fehler, begangen in jugendlichem Leichtsinn. Wie habe ich immer den Kopf hochgereckt, um rasch alles zu schlucken, bevor mein Frauchen oder einer der Jungs mir meine wertvolle Beute
wieder abjagen konnte ... Hätte ich das doch bloß sein lassen!
Gut, dass ich durch diese Delikatessen tatsächlich Parasiten aufschnappen würde - trotz selbstverständlicher regelmäßiger Entwurmung - das hätte ich mir nicht träumen lassen ... Und dann auch
noch welche, die verhältnismäßig selten sind. Welche, die vom Fuchs übertragen werden können, die aber besonders gut an Schnecken haften, auch an Nagetierchen - und natürlich im Kot von Meister
Reinecke. Dass es in dieser Gegend reichlich Füchse gibt, ist nur allzu logisch. Schließlich sagen sich hier Fuchs und Hase gute Nacht. Es ist nämlich eine sehr schöne Gegend. Aber diese putzigen
Füchschen werden halt nicht entwurmt - im Gegensatz zu uns Hunden. Und mit Schnecken, Fröschen oder Mäusen macht sich auch keiner diese Mühe. Sie alle können Überträger des Angiostrongylus
vasorum sein, wie mein Frauchen inzwischen herausgefunden hat. Tja, und den habe ich erwischt, und zwar in reichhaltiger Fülle.
Nicht gut, glauben Sie mir. Gar nicht gut.
Außerdem haben sich natürlich auch ein paar Ankylostomiden in mir ein heimeliges Nestchen gebaut.
Hmmm. Jetzt habe ich gerade noch mal Glück gehabt. Da ich von meinen Unterwirten gar nichts spüren ließ, hat es eine ganze Weile gedauert, bis die Tierärzte herausfanden, was mich da eigentlich
plagte. Aber jetzt werde ich wieder gesund, man merkt es jeden Tag ein bisschen mehr.
Mein Frauchen hat beschlossen, mich notfalls mit äußerster Strenge von den heiß begehrten Häufchen fernzuhalten. Sie ist der Meinung, dass ein Hund, der die Worte "Leckerli", "Fresschen", "Sitz",
"Pfötchen", "Banane" und "Couch" eindeutig versteht, auch die schlichten, durch ihre Einsilbigkeit geradezu bestechenden Worte "Nein", "Aus" und "Pfui" zweifelsfrei verstehen kann.
Tja, da muss ich wohl noch ein wenig an mir arbeiten. Aber: Das kriege ich hin, ganz sicher.
Freundliche Grüße von Ihrer
Banou
Ja, mit dem letzten Eintrag endete der Blog von Banou. Aber nicht, weil es ihr immer schlechter gegangen wäre oder so, sondern aus dem einfachen Grund, dass sie
inzwischen fast ausgewachsen ist und alles, was es noch zu berichten gäbe, jetzt nicht mehr so interessant ist, da jeder Hundebesitzer diese Dinge sicherlich kennt - und wiederholen mag ich mich
nicht. Banou ist ein großartiger Hund und macht uns jeden Tag viel Freude, sie ist fit wie ein Turnschuh: Sie liebt ausgedehnte Waldspaziergänge genauso wie auf der Couch "abzuhängen". Sie ist
sehr verspielt und genauso verschmust. Noch immer ist sie ein rechter Gierschlund und weicht mir nicht von der Seite, wenn ich in die Küche gehe, um zu kochen. Sie versteht sehr viele Wörter, die
in irgendeinem Bezug zu Essbarem stehen. Hingegen hat sie das Konzept von "Platz" bis heute nicht kapiert - wobei ich eher vermute, dass sie das sehr wohl verstanden hat, sich aber schlicht
weigert, es zu tun. Andere Anweisungen befolgt sie aber gern, wenn sie will.
Nein, insgesamt reagiert sie bereitwillig auf unsere Wünsche, und trotzdem ist Kadavergehorsam ihr fremd.
Nach unserem guten halben Jahr mit einer Französischen Bulldogge kann ich jedenfalls eines sagen: Einmal Bully - immer Bully.
Ein Foto aus unserem Urlaub zum Jahreswechsel in der Toskana - bei dem wir übrigens feststellen durften, dass Banou einen Magen aus Stahl haben muss - so vergnügt
hat sie am Strand salzige uns sandige Stöckchen gejagt und gefressen, ohne die geringste Nebenwirkung:
Warten auf Banou – eine Geschichte übers Hundekriegen
„Nein, einen Hund brauchen wir nicht, wir haben ja schon unser Baby.“ Das war vor ungefähr acht Jahren die Antwort meiner – von mir bestens geimpften - Söhne auf die Frage von Bekannten, Verwandten oder auch ganz Fremden, ob wir zu den drei Jungs nicht auch einen Hund haben wollten. Unser Jüngster war damals das Baby, und tatsächlich: Ich konnte mir vieles vorstellen, aber nicht auch noch einen Hund in diesem Haushalt!
Die kleinen Buben wuchsen zu großen Jungs heran, ich konnte mal wieder an andere Dinge denken als an Windeln, Spielkreis, Kindergarten. Aber einen Hund konnte ich mir noch immer nicht in unserem Haushalt vorstellen. Ich war viel zu froh, als ich endlich meine Zeit zum Schreiben erkämpfen und mir eine feste Arbeitszeit zu eigen machen konnte. Der Lebensalltag spielte sich ein, ohne dass ich rund um die Uhr den Ruf „Mama“ hörte. Irgendwie stand ein Hund auch gar nicht zur Debatte. So weit, so gut. Vor ein paar Jahren begannen aber dann alle vier Männer unseres Haushalts, sich näher für Hunde zu interessieren, und nun ist es vielleicht zwei Jahre her, dass der Älteste der vier Männer, Michael, eine unerklärliche Vorliebe für Französische Bulldoggen entwickelte. Er suchte und fand alles, was man über diese Hunderasse wissen möchte, im Internet, und selbst der Verein DKFB stand schon sehr früh fest – sollten wir wirklich jemals eine Französische Bulldogge bekommen. Die Söhne ließen sich von seiner Begeisterung sofort anstecken. Ich hingegen reagierte mit einem kategorischen „Nein“. Wusste ich doch, dass ich als diejenige, die zu Hause arbeitet und im Großen und Ganzen für das leibliche Wohl aller sorgt, das Gleiche auch für einen Hund machen müsste. Letzten Endes müsste ich die „Ansprechpartnerin“ Nummer eins sein, und vielleicht auch diejenige, die mit dem Hund täglich rausgehen muss. Nein, ich konnte es mir einfach nicht vorstellen. Und dann ausgerechnet diese Rasse …
„Wir kriegen keinen Hund – und erst recht keine Bulldogge, auch keine Französische. Wie kann man nur solche Hunde schön finden?“
Unnötig zu erwähnen, dass ich noch keine Bekanntschaft mit einem Bully gemacht hatte, oder? Bilder sah ich mir nur flüchtig an, und weshalb sollte ich mich mit diesem Verein auseinandersetzen, wo doch feststand, dass ich keinen Hund wollte? Überstimmen ließ ich mich in dieser Frage nicht, weil ich … s.o.
Meine Söhne wurden immer trauriger und versuchten immer öfter, mich umzustimmen, aber sie bissen auf Granit. Nein, ein Hund passte nicht in unser (mein) Leben.
Irgendwann fragte mein Mann: „Und wenn ich mich am Anfang darum kümmere, dass der Welpe nachts bei Bedarf raus kann?“
Hmm, da konnte ich ja doch mal darüber nachdenken. Der Alltag mit den Jungs (inzwischen fast neun, elf und dreizehn Jahre alt), die drei verschiedene Schulen besuchen, und mit meinem Schreiben hat sich im Grunde ja eingespielt. So ein Hund wäre ein weiteres Familienmitglied, mit allem, was dazu gehört. Plötzlich fiel die Entscheidung sehr schnell. Ja, ich bin bereit für einen Hund in unserem Leben. Welche Rasse? Na, das ist doch völlig klar: ein Bully natürlich! Gibt es charmantere Wesen auf der Welt als Bullys? Das allerdings lernte ich dann wirklich bei unserem allerersten Besuch beim allerersten Züchter, den wir in Betracht zogen: Gundula und Robert Cernutzan mit ihren Bullys vom Wildgehege. Wir lernten die beiden hinreißenden Hündinnen Curly Sue und Shanou und ihre wirklich netten menschlichen Lebensgefährten kennen. Von dem Tag an war es so klar, wie es nur sein konnte: Wir wollten einen Bully, und zwar von diesem Züchterehepaar.
Curly und Shanou schlossen uns fünf sofort in ihr Herz – und wir sie. Ich war von der einen auf die andere Sekunde zur Liebhaberin der Französischen Bulldogge geworden. Die Sympathie beruhte auf Gegenseitigkeit, und so teilten Robbi und Gundi uns mit, dass sie uns gerne einen Welpen aus dem nächsten geplanten Wurf überlassen würden. Das Frühjahr schritt voran, der Anruf kam – sogar schneller, als erwartet: Shanou ist trächtig! Wir besuchten die werdende Hundemama, weil uns der Weg trotz der 350 km, die uns trennen, nicht zu weit war, und sahen, wie gut es die beiden Hündinnen hatten. Dem Verein sind wir beigetreten, über das Halten von Bullys und über ihre Zucht haben wir sehr viel erfahren, gelesen und gelernt. Auch über das Leben mit Welpen haben wir uns informiert, natürlich.
Das Warten begann …
Dann war der zweite Juni da, und wir bekamen den Anruf mit der freudigen Nachricht: Shanou hat drei wunderschöne Welpen, zwei Gestromte und eine Schecke. Einer der Welpen ist ein Rüde, die beiden anderen sind Hündinnen. Ich habe Gundulas Stimme noch im Ohr: „Wir haben für euch eine kleine gestromte Hündin.“
Ich antwortete: „Ääh …“
„Ist das ein Problem?“ Ich hörte regelrecht, wie in Gundulas Kopf die Alarmglocke läutete.
„Mein Mann wollte eigentlich lieber einen Rüden, aber mir ist es im Grunde egal. Ursprünglich hatte ich mich eher auf eine Hündin gefreut.“
„Sag mir Bescheid, wenn dein Mann Bedenken hat.“
Mein Mann war sofort mit der Hündin einverstanden. Wir haben uns gefreut, die Züchter haben sich gefreut, und für Robert und Gundula begann nun eine aufregende und lebendige Zeit. Sie hatten sich ja um unsere süße kleine Hündin, ihre Geschwister und deren Mama zu kümmern. Wie schade, dass wir so weit weg wohnen!
„Welchen Namen wollt ihr denn für euren Welpen nehmen?“
Wir hatten uns vorher schon einen Namen für einen Rüden ausgedacht – die Männer in der Familie gingen ja davon aus, dass wir männlichen Zuwachs bekommen. Ben sollte er heißen. Und eine Hündin? Vielleicht Bertha, wie in „Two and a Half Men“? An diesem Abend saßen wir am Tisch und ließen „Bertha“ in unserem Ohr klingen. Und plötzlich waren wir uns einig, dass der Name gar nicht zu unserer Hündin passte. Die schwarz Gestromte war einfach keine Bertha. Also dachten wir nach und dachten nach und dachten nach. Black Beauty? Blacky? Betty? Bellinda? Balu? Nichts davon stimmte. Unser ältester Sohn, Manuel, gerade vom Klassenausflug nach England zurück, hatte die zündende Idee: „Ihre Mutter heißt doch Shanou. Warum setzen wir nicht einfach ein B davor statt des -Sh- und nennen sie Banou?“
Erst mal das Wort auf der Zunge zergehen lassen. Banou … Banou … JA! Das ist der Name unserer Hündin. Fabian und Nicolas waren auch sofort einverstanden. Zuerst dachten wir noch, der Name habe keine eigene Bedeutung, sondern sei eben ein erfundener Name, der einfach schön klingt. Natürlich kann ein Wort, das so schön klingt, nicht wirklich neu erfunden sein. Das existiert längst, und zwar im Persischen, dort ohne –o- geschrieben: Banu. Und es bedeutet „erhabene Dame“, „Angesehene“, „Prinzessin“.
Nun bin ich mehr als gespannt, wie sich diese kleine Dame in unserer ungleichgewichtigen Familienkonstellation einleben wird. Endlich habe ich – außer Oma – eine weitere Frau zur Seite. Oma ist übrigens gerne für Banou da, wenn von uns mal niemand nach ihr schauen kann.
Aber zurück zur Zeit des Wartens. Im Saarland fingen die Schulferien bereits im Juni an, und von da an stieg die Vorfreude auf die kleine Banou. Wir jauchzten begeistert auf bei jedem neuen Foto, das wir zu sehen bekamen, und als wir Banou zum ersten Mal in die Hand nehmen durften, da war sie einfach schon eine von uns. Wir besuchten sie leider nur zwei Mal, aber Robert und Gundula hielten uns per Telefon oder Mail und mit Fotos auf dem Laufenden über die Fortschritte der drei kleinen Racker. Alle drei sind wunderhübsche kleine Bullys geworden und kerngesund. Wie wunderbar!
In unserem Familienurlaub dachten wir jeden Tag mindestens einmal an die kleine Dame, und zuhause riefen wir gleich wieder an, um zu hören, ob es ihr gutging. Mit unserer Vorfreude haben wir inzwischen auch die Verwandtschaft und unsere Nachbarn angesteckt. Für mich ist indes klar: Zuerst geben wir ihr Zeit, sich bei uns einzugewöhnen und mit uns bekannt zu machen, genau so, wie mein Mann und ich es mit unseren Söhnen damals auch taten, die ja erst mal in dieser Welt ganz ankommen mussten.
Und jetzt ist es soweit: Morgen holen wir sie ab. Mir tut es für die Züchter und Shanou leid, dass sie sich von der kleinen Banou trennen müssen, aber unsere Freude darauf, sie mit zu uns zu nehmen und ihr ein schönes neues Heim zu bereiten, überwiegt doch.
Über die erste Zeit mit einem Mini-Bully werde ich gerne noch ein wenig erzählen, wenn die ersten Wochen vorbei sind. Ganz bestimmt wird Banou in einen meiner Romane Einzug halten. Eine aufregende Zeit liegt vor uns.